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Von Nico Grünke*

Was für eine Geschichte: Nur noch 40 Sekunden waren in der vierten Playoff-Partie um die deutsche Meisterschaft zu spielen. Der gastgebende UHC Weißenfels lag zu dem Zeitpunkt mit 5:6 gegen Endspielgegner MFBC Leipzig zurück.

Die Messestädter waren drauf und dran, die Partie in der Stadthalle vor mehr als 600 Zuschauern zu gewinnen und damit den dritten Finalsieg zu holen. Da der Meister im Modus Best-of-five ermittelt wird, wäre der MFBC dadurch am Sonntagnachmittag neuer deutscher Meister geworden. 

Doch der UHC hatte etwas dagegen, nahm in der Schlussphase den Tormann zugunsten eines weiteren Feldspielers raus. Der junge Lette Kristers Babris zog schließlich aus der Distanz ab. Der Ball fand seinen Weg ins gegnerische Gehäuse. Was folgte, war eine zehnminütige Verlängerung. Die verlief torlos. Das Penaltyschießen musste also darüber entscheiden, ob die Sachsen Meister werden oder es der UHC doch noch in ein Entscheidungsspiel schafft. 

Im Penaltyschießen wuchs dann wie schon im Halbfinale gegen Chemnitz einmal mehr UHC-Torhüter Pascal Reichert über sich hinaus. Der Keeper parierte sämtliche Versuche der Gäste. Weil es die UHC-Spieler besser machten, gewannen sie den Nervenkrimi. Das i-Tüpfelchen war, dass auch Kristers Babris für einen Treffer im Penaltyschießen sorgte. 

Neben Pascal Reichert konnte Kristers Babris als Mann des Spiels betrachtet werden. Im dritten Durchgang hatte sich der Offensivspieler eine Fußverletzung zugezogen. Mehrere Minuten war er danach nicht auf der Platte. Ob Babris noch einmal zurückkommen würde, war fraglich. Doch Physiotherapeutin Carla Benndorf und dem Willen von Kristers Babris war es zu verdanken, dass es dann doch weiterging und der Lette den UHC schließlich in die Verlängerung brachte.

„Er wollte das unbedingt“, zollte auch UHC-Kapitän Tim Böttcher dem angeschlagenen Teamkollegen Respekt. Mit Schmerzen musste Babris weiterspielen. Auch durch seine Einsatzbereitschaft holte die Weißenfelser im zweiten Heimspiel im Rahmen der Finalduelle den zweiten Sieg

Schon am Samstag hatte der von Marko Ollonqvist trainierte UHC an gleicher Stelle ein Zeichen gesetzt - ein 3:2-Sieg. „Der Druck war vor allem in der Partie am Samstag zu spüren“, erwähnte Tim Böttcher. „Wichtig war aber auch die große Unterstützung in der Halle“, betonte Tim Böttcher, dass die UHC-Fans ihr Team zur Höchstleistung motivieren konnten. Am kommenden Samstag gibt es dann in Leipzig das finale Match um die Deutsche Meisterschaft.

*Nico Grünke ist freiberuflicher Journalist. Sein Beitrag erschien am 15. April 2025 in der Mitteldeutschen Zeitung Weißenfels